Auf der 19. Sitzung der Gemeindevertretung informierte der Bürgermeister darüber, dass am 29.02.2016 die Turmsanierung der ehemaligen Schlosskirche begonnen hat.
Zunächst wurde das Gerüst aufgestellt. Im Inneren des Turmes wurden gleichzeitig Hölzer der Fachwerkkonstruktion ausgetauscht, Holzverbindungen wiederhergestellt oder wieder kraftschlüssig verbunden. Im Mauerwerk wurde der echte Hausschwamm mittels Bohrlochtränkung bekämpft.
Der Dachdecker besichtigte das Schieferdach des Turms und stellte fest, dass die Überdeckung der Schieferplatten untereinander nur 2 cm, statt wie notwendig 5 cm beträgt. Der Schiefer ist zudem von geringer Qualität und sehr bröckelig. Beides waren die Ursachen für die entstandenen Lücken. Somit hatte der Regen leichten Zutritt.
Vom Boden aus war dieser Zustand, auch mit Fernglas, nicht zu sehen.
Durch das nun ständig eintretende Wasser wurde das Unterdach aus Dachpappe geschädigt, es fehlte stellenweise.
Das Wasser durchfeuchtete dann die Dachschalung und tropfte an den Sparren ab. An der stark geschädigten Oberseite der Spanten kann keine neue Schalung mehr befestigt werden. Die vorhandene Schalung war an seitlich angebrachten Brettlaschen befestigt.
Eine gemeinsame Besichtigung mit der unteren Denkmalschutzbehörde erfolgte am 30.03.16.
Herr Lehmann als Denkmalschutzbeauftragter der Gemeinde Schöneiche bei Berlin nahm ebenfalls an der Besichtigung teil. Als Ergebnis der Besichtigung wurde festgestellt, dass das historische Tragwerk so nicht wirtschaftlich wiederherzustellen ist. Ein Rückbau und Neuaufbau ist wesentlich sinnvoller. Um einen Hinweis auf die historische Konstruktion zu erhalten, soll ein historisches Gebinde in den neuen Dachstuhl eingebaut werden.
Herr Brühn vom Ortschronikfachbeirat hat die Konstruktion ebenfalls, jedoch an einem anderen Tag, besichtigt.
Um noch eine Alternative zum Neuaufbau des Dachstuhls zu prüfen, fand am 13.04.16 ein weiterer Ortstermin unter Beteiligung der oberen und unteren Denkmalschutzbehörde und der Tragwerksplaner Herrn Nisse und Herrn Seemann statt. Auch hier war wieder das Ergebnis, dass nur ein Neuaufbau der Dachkonstruktion die statischen Mängel beseitigt und damit die Standsicherheit gewährleistet.
Hierfür ist eine Baugenehmigung und eine Statik und Prüfstatik notwendig. Die Bauzeit verlängert sich bis Ende September 2016. Es entstehen erhebliche Mehrkosten gegenüber dem bisher geplanten Budget.
Gegenwärtig plant Bürgermeister Herr Jüttner eine Sondersitzung des Finanzausschusses und der Gemeindevertretung zu beantragen, damit die Turmsanierung der 250 Jahre alten Dorfkirche trotz Mehrkosten finanziell abgesichert wird.
wie wäre es mit der Prüfung der Haftung der Baufirma b.z.w der Bauüberwachenden Fa. auf verdeckte Mängel bei der letzten sanierung. Ist ja noch nicht so lange her.