Tellerrandgucker

Damit muss man sich sehenden Auges wohl abfinden, wegziehen oder den alle Bürger mitbestimmen lassenden Bürgermeister (welche schließlich von der Mehrheit der Einwohner erst im letzten Jahr wieder gewählt wurde) mal endlich „auf den Pott“ setzen. Aber, außer Herrn Zeschmann und einiger Weniger, Andersdenkender, haben die Schöneicher entweder keine Lust an Politik, Scheuklappen an den Augen oder sind vollkommen blind.
Was interessieren die paar Flugzeuge, die über uns hinweg fliegen und ggf. noch ihren Rest überschüssigen Treibstoff über uns verteilen? Schließlich fliegt man 1x im Jahr in den Urlaub und da kann es nicht sein, dass die Anreise zum Flughafen länger als 1 Stunde dauert. Und da in Schöneiche die Bürgersteige rechtzeitig hochgeklappt werden, jeder sich in sein Schneckenhaus verzieht, bringen die nächtlichen Flieger doch eine angenehme Abwechselung und Belebung. Wir wollen doch hier keinen Kurort in Schöneiche.

Und das Rathaus muss sein. Wer will in dem alten Gebäude fast am Ende der Brandenburgischen Str. denn arbeiten, wenn jahrzehntelang keine Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen (dafür hätte man Fördermittel aus den unterschiedlichsten Töpfen erhalten können) durchgeführt wurden. Ich nicht. Ich bin mal gespannt, wer dieses Gemäuer, zu dem benannten Traumpreis des Herrn Jüttner, erwirbt und was dann daraus wird. Muss dieser dann bei der neuen Nutzung auch Äußerlichkeiten beachten?
Neue Gebäude baut man bekanntlich nicht im Winterhalbjahr, damit keine Verzögerungen wegen des schlechten Wetters, aber besonders wegen der zu erwartenden Bauschäden auftreten. Hat unsere Gemeindeverwaltung davon schon gehört? Ich glaube nicht, denn egal wo man bei Baumaßnahmen der Gemeinde hinschaut – ein Winter mit Frostwetter ist immer dabei. Wo sind da die Fachaufsicht, die fachkundigen Einwohner und die Aufsicht durch die teuer bezahlten Gemeindemitarbeiter? Die werden lieber zur Erstellung verschiedener Blättchen zur Beweihräucherung unseres Bürgermeisters eingesetzt. (Nicht nur die Arbeitskraft und Arbeitszeit der journalistisch tätigen Mitarbeiter wird aus unseren Steuergeldern bezahlt … Wie hoch sind die Kosten für Druck und Verteilung, die unserem Haushalt damit entzogen werden?)
Da Herr Jüttner offene öffentliche Gebäude liebt, besteht keine Gefahr, dass bei einer verputzten Fassade die Sprayer dies als Einladung betrachten. Und der jährliche Haushalt hat viel Spielraum um die Kosten für die Beseitigung dieser Verschandlungen zu tragen.
Außerdem wurde natürlich bei der Lage des neuen Rathauses bedacht, dass die Mitarbeiter dann nicht mehr die Brandenburgische Str. befahren müssen, die sich immer mehr zu einer Mondkraterlandschaft entwickelt. Aber wenn Herr Jüttner weitere Jahre so wirtschaftet, können die Kosten für die Wiederherstellung als Neuerschließung auf die Anwohner umgelegt werden. Ist doch sehr zum Wohle des Schöneichers Haushalts bedacht …
Und es gibt noch viele weitere Beispiele: Der kleine Spreewaldpark ist erst 15 Jahre? Irgendwie wurden dann meine Stadtpläne und Unterlagen sowie mein persönliches Erleben und die Erzählungen meiner Vorfahren manipuliert. Der Park existiert seit Urzeiten und ist kein Verdienst eines Herrn Jüttner oder seiner Umgebung. Im Freibad haben Generationen schwimmen gelernt und sich in heißen Sommern Abkühlung verschafft. Eine Alternative zur Schließung wurde auch nicht geschaffen, obwohl ausreichend Potenzial in allen Bereichen (Besucheranzahl, Baugrundstück, Einzugsbereich, Preis, Gelder usw.) vorhanden ist. Lieber werden heute die Kinder mit dem Bus nach Fürstenwalde gefahren.(Ist ja kostenlos für die Eltern.) Und nach der schulischen Ausbildung verkümmert das Erlernte dann wieder, da nicht jeder einen Pool im Garten sein eigen nennen kann. Und Neuenhagener Freibad, Badestelle in Woltersdorf, Müggelsee usw. sind überlaufen, Anreise nur mit zusätzlichen Kosten verbunden und schlecht erreichbar, besonders für Kinder der Grundschule und Personen ohne eigenes Auto. Da Herr Jüttner ja kinderlos ist und selbst anscheinend Schwimmen nicht mag, ist dieses Problem für Schöneiche uninteressant. Aber einen Drachen rund um den alten Badeteich, eine neue Brücke für nur 30.000 Euro und ein Drachenzaun für 14.000 Euro brauchen wir dringend.
Hat sich mal jemand in der Gemeindeverwaltung daran gemacht, die Spielplätze in Schöneiche zu zählen. Mir fallen da 1. nicht besonders viele und auch 2. nicht besonders kreative Spielplätze ein. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da sind die Berliner mit ihren Kindern in Scharren nach Schöneiche gekommen zur Erholung. Was kann man heute empfehlen, wenn man danach gefragt wird? Besteht Schöneiche nur aus KSP?
Wann sorgt der Bürgermeister endlich für eine weiterführende Schule?
Wann gibt es für autolose und ältere Mitmenschen ausreichend Einkaufgelegenheiten? Schöneiche besteht schließlich aus mehreren Ortsteilen und die neu aufgestellten Bänke sind auch keine ausreichende Lösung dafür. Oder hat z.B. ein Edeka-Markt dann angeblich nicht mehr genügend Käufer, aber ausreichend Einfluß in die Entscheidungen der Gemeindeverwaltung und deshalb die Errichtung wohnortsnaher Geschäfte verhindert?
Wieviele Schöneicher fahren zum Kaufland oder nach Woltersdorf oder Friedrichshagen oder sogar nach Gosen zum Einkaufen? Oder bringen sich die Einkäufe aus der Umgebung der Arbeitsstelle mit? Das sind nicht wenige.
Wie oft sollen noch Gelder zum Abhobeln der Straßen in Schöneiche verschwendet werden? Wiederholtes Abhobeln ist genauso teuer wie der Straßenbau/-ausbau, welcher fachmännisch richtig gemacht, dauerhafter wäre.
Für heute höre ich auf, auch wenn nicht alles geschrieben wurde. Würde diese Seite hier sprengen…
Schöneicher seht Euch einfach mal um. Was ist in dieser Gemeinde attraktiv, was davon wirklich durch Herrn Jüttner geschaffen. Könnten wir nicht viel weiter sein, mehr als 20 Jahre nach der Wende?
Seht Euch anderer Gemeinden an, die Straßen dort, die Gemeindeeinrichtungen usw.(Wußten Sie z.B. dass in Berlin keine Kosten für den Besuch der Kindertagesstätte anfallen und auch nur monatlich 23 Euro für die Verpflegung der Kinder? Schöneiche ist sehr kinderfreundlich auf dem Papier. Es gibt sogar im Land Brandenburg noch Gemeinden, welche Begrüßungsgeld bei der Geburt zahlen.
Welchen Sinn hat es kaputte Straßen mit Durchfahrtsverbotsschildern zu „sperren“, Absperrbalken oder Geschwindkeitsbegrenzungsschilder aufzustellen statt sie wieder instandzusetzen?
Wieviele Mitarbeiter in der Gemeindeverwaltung kommen aus Schöneiche und wieviele aus anderen Orten? Sollten nicht zuerst unsere Einwohner von uns bezahlt werden und somit selbst die Probleme am eigenen Leib kennen?)

SB

Archiv
Artikel von "Archiv" stammen aus der Zeit, als diese Seite noch vom BürgerBündnisSchöneiche verwaltet wurde. Die Artikel spiegeln weder die Meinung der Redaktion, noch des Vereins wider.

4 Gedanken zu „Tellerrandgucker

  1. SB2

    Sehr geehrter Herr Gerhard,

    sicher möchte ich nicht die Politik in unserem Ort schön reden und mir missfallen auch viele Dinge.
    Es ist gut, wenn sich Bürger Gedanken um unseren Ort machen und auch kritisch der Ortspolitik entgegenstehen, bitte dann auch etwas sachlich und mit fundiertem Wissen.
    Aber die Ausführungen des Beitragserstellers haben nichts mit einer Bürgeranfrage zu tun. So wie der Bericht aufgebaut ist, dient er nur dazu die Leute aufzustacheln. Und dagegen habe ich etwas, denn so etwas bringt keinem etwas! Eine sachliche Diskussion ist sicher interessant und vielleicht sehen es auch die entsprechenden Gremien und lassen sich dazu verleiten auch in diese einzusteigen, bzw. sehen auch die Wünsche und Probleme der Bürger?

    Aber bitte nicht absurde Beschuldigungen einfach lostreten, dann reagiert auch der ein oder anderen halt mal zynisch…
    SB2

    • Über den Tellerrandgucker

      Ich freue mich, wenigstens zwei Bürger dieser Gemeinde zu Kommentaren angeregt zu haben. Dabei verkneife ich mir auf die Äußerungen von SB2 ausführlich einzugehen. Manchmal ist Schweigen besser als schreiben..
      Es gibt Leute, die äußern Ihre Meinung erst, wenn Sie Hintergrund Information haben…

      Aber bleiben wir bei unserer tollen Gemeinde. Daß ein Bürgermeister nicht unbedingt Architektur studiert hat, dürfte fast jedem klar sein, aber er sollte fähiges Personal in seiner Verwaltung, in diesem speziellen Fall besonders in der zuständigen Bauabteilung, haben. Die entsprechenden Vorgaben gibt es nicht erst seit gestern. (Bereits in der alten Lindenschule wurde eine Fluchttreppe angebaut als sie (ca. 2008) für die Kita Heupferdchen? genutzt wurde.) Die fehlende Treppe in der Kultourkate ist wieder mal der beste Beweis für Inkompezent. Und diese Aussage, sehr geehrter SB2, können Sie nicht wiederlegen. Wer kommt jetzt für die zusätzlichen Kosten der Treppe auf?
      Und genauso sieht es in den anderen Bereichen aus, z.B. Straßenlaubentsorgung.
      Hier wird nicht aufgestachelt, sondern nur Fakten genannt und zum Nachdenken und Nachprüfen angeregt.

      Nachdem nun Lidl seine Pforten geschlossen hat, wäre es nett eine Alternative aufgezeigt zu bekommen. Denn auch in den Rathauspassagen in der Brandenburgischen Str. stehen immer mehr Geschäftsräume leer. Warum wohl?

      Wer in dieser Gemeinde, die nicht gerade niedrige, Grundsteuer zahlt, hat wohl auch ein Recht darauf, dass diese zum Wohl und Nutzen der Gemeinde verwendet wird. Und das kann ich leider nicht feststellen. Was haben wir vom Rauhfutterspeicher, welcher nur zu wenigen Anlässen im Jahr genutzt wird. nur Kosten – schauen Sie dazu in den Haushaltsplan der Gemeinde.

      Apropos Straßenhobel: Eine regelmäßige, gute Instandhaltung einer Straße ist auch preiswerter als ein kompletter Neuaufbau, welcher dann auf die Anwohner umgelegt wird.
      Gibt es in Nachbarländern andere klimatische Verhältnisse? Dort kann ich keine Schlaglochteppiche feststellen. Ein Erfahrungsaustausch z.B. mit Gemeinden im Bundesland Bayern oder in den Niederlanden oder Skandinavien könnte da hilfreich sein. Das wäre mal über den Tellerrand schauen, aber für die meisten Gemeindevertreter ist der Tellerrand zu hoch.

      Hinweis noch: Für den Flughafenbau kann man nicht erst dann aufstehen, wenn er bereits im Bau ist – was hoffentlich noch recht lange sein wird – da hätte Herr Jüttner bereits zu Beginn seiner Amtszeit tätig werden müssen, als die Vorplanungen liefen.

      SB

  2. SB2

    Also so viel unqualifiziertes habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Eigentlich reagiere ich auf solche Dinge mit einem Schmuntzeln und sicher mit keinem Kommentar.
    Aber da ich erst wieder lesen musste das man EC bzw. Kreditkarten mit Pin aus der Hand gibt (Sorry für diesen Seitenhieb an die Betroffenen) muss ich doch mal ein paar Worte loswerden…

    Wenn Sie meinen, mehr gegen den Flughafen und die Nachtflüge zu erreichen, im letzten Jahr stand eine Wahl an. Sie hätten sich gern als Bürgermeister bewerben können. Da Sie anscheindend für jedes Problem die passende Lösung haben, hätten Sie sicher diese für sich entschieden.
    Das der Flughafen kommt und daran nichts zu rütteln ist sollte eigentlich jedem klar sein. Wer etwas anderes tut, glaubt noch an Märchen. Alle Bemühungen seitens der umliegenden Gemeinden haben nichts gebracht, also nicht alles nur auf unseren Ort herunter degradieren.
    Wenn ein Gebäude eine Bauzeit von über 2 Jahren hat, dann ist unumgäglicherweise auch Winter dabei, sogar 2, wie mir gerade auffällt. Na sowas, da hätte Herr Jüttner aber einen Antrag beim ganz großen Chef da oben stellen sollen, damit der für Schöneiche diese beiden mal ausfallen lässt, damit man in Ruhe ohne Baumängel bauen kann.
    Und ob nun Klinker, Putz oder sonstige Fassade, Sprayer tun es oder nicht, egal welcher Untergrund sich ihnen bietet.

    Wie Sie schon bemerkten, die Käufer fahren zu Kaufland oder Real, auch wenn sie einen Discounter vor der Tür haben. Da hilft auch ein weiterer Lidl nichts.

    Tja das Hobeln der Straße, auch ein interessantes Thema.
    Wer bezahlt denn diese Maßnahme? Richtig, die Gemeinde. Sicher wäre es günstiger für Diese, einfach die Straße neu bauen zu lassen. Und wer bezahlt das? Ahh, der Bürger zu schätzungsweise 80 oder 90 %. Waren Sie mal bei einer Einwohnerversammlung wo es um den Ausbau einer Straße geht? Wer möchte schon gern mehrere Tausend Euro ausgeben, damit seine Straße dann schön ist und als Durchgangsstraße für alle anderen Bürger der Umgebung genutzt wird? Mir würde es nicht gefallen! Obwohl, dann höre ich wenigstens die ganzen Flugzeuge am Tag und in der Nacht nicht. Bin also doch dafür, werde gleich morgen einen Antrag stellen, danke das Sie mir den Fluglärm ersparen.
    Jetzt werden Sie sicher Herrn Jüttner die Schuld daran geben das in Brandenburg die Straßenausbaubeiträge vom Bürger zum größten Teil gezahlt werden, richtig so, er hat eh schon an allem Schuld, da stört es auch nicht mehr.

    Kitaplätze sind in Berlin die ersten Jahre auch voll kostenpflichtig und das war ein Verdienst der roten Regierung. Sonst gibt es so etwas nicht in Brandenburg, also leider auch nichts Ortstypisches, sorry.

    Wie viele Schöneicher in Schöneiche arbeiten oder wie viele nicht von hier kommen kann ich nicht beantworten aber es ist natürlich wichtig das nur Schöneicher hier arbeiten sollten, es werden sicher alle das passende Studium oder die entsprechenden Qualifikationen haben. Sollte Berlin auch so machen, bloß keine Brandenburger arbeiten lassen, damit es in berlin keine Hartz 4 Empfänger mehr gibt.

    Aber mal im Ernst, es gibt eine Gemeindevertretung die (fast) all diese Dinge beschließt, es liegt also an den Ortspolitikern was hier im Ort passiert und was nicht.

    Nun gut, sollte reichen, sicher wird eine interessante Gegendarstellung erscheinen, darauf freue ich mich schon.
    P.S. Falls SB Sachkundiger Bürger bedeutet, sollten Sie nicht einen Suppenteller als Ausgangspunkt nehmen, denn der Tellerrand ist definitiv zu hoch für Sie.

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten, euer SB2

    • K. Gerhard

      Sehr geehrter Herr oder Frau eventuell Sachkundiger Bürger zwei…
      vielen Dank für Ihre Reaktion auf den Beitrag des „Tellerrandguckers“. Sie zeigen damit deutlich mit welcher Art und Weise auf Bürgeranfragen reagiert wird. Es ist einfach lästig wenn sich ein(in Ihren Augen auf sehr viel niedrigerem Niveau befindlicher) Bürger in die Ortsnahe Politik „einmischt“. .

      Statt auf die mit Recht fragenden und kritisierenden Bürger einzugehen und vernünftige Antworten (und auch klärende Antworten)zu bringen, wird einfach nur beleidigend und emotional reagiert. Anderes habe ich auch nicht erwartet. Bestes Beispiel dafür, die regelmäßig stattfindenden Versammlungen der Gemeindevertretung. Kann man sich einfach nicht mehr ansehen. Es ist etwa das gleiche Niveau, dass von Ihnen hier an den Tag gelegt wird. Jetzt ist wahrscheinlich das Argument an der Reihe …“Die Gemeindevertreter haben die Bürger schließlich gewählt“…oder … „stellen Sie sich doch zur Wahl“… ich kann es förmlich schon hören.

      Es ist an der Zeit, dass unsere Gewählten Volksvertreter sich einfach mal nur die Mühe machen sollten über den Tellerrand zu schauen, egal wie hoch er ist…!!!!!!!!!!!!! in der Hoffnung dass einigen jenen „Volksvertretern“ ein Licht aufgeht.

      Auch ich freue mich auf eine Reaktion „Schöneicher Art“…
      AB

      PS: Vielen Dank an den Beitrag von SB. Ich hoffe das bei einigen Anderen doch das Nachdenken angeregt wurde oder vielleicht sogar ein Licht aufgegangen ist… Denn in vielen Punkten in der Gemeindepolitik ist Nachbesserung erforderlich. Nicht nur im Umgang mit dem Bürger.

Die Kommentare sind geschlossen.