Lidl und die SPD

Dem Artikel (Korrektur: Der Anzeige) der SPD in Schöneiche-Konkret nach zu entnehmen, ist der – meiner Meinung nach – scheinheilige Aufruf des Herrn Joachim Hutfilz von der örtlichen SPD nach einem neuen Mieter am ehemaligen Lidl-Standort. Dem Vernehmen nach hat sich mein lieber ehemaliger Kollege der SPD in der Gemeindevertretung während der letzten Sitzung des Ortsplanungsausschußes vehement gegen eine Ansiedlung von Lidl an der Dorfstraße ausgesprochen. Gründe der Ansiedlungsgegner sind immer wieder der Erhalt des dörflichen Charakters in diesem Ortsteil. Was aber viele dabei vergessen ist, daß dieser Bereich wahrlich keine Bereicherung für das Ortsbild ist! Im Gegenteil, es sieht wie ein Schandfleck aus! Was bitteschön gedenken die Lidl-Gegner denn dort bauen zu wollen?
Wo wäre denn eigentlich das Problem, wenn Lidl die alten Fassaden an der Straßen stehen läßt und einfach im hinteren Bereich zum Märchenwald hin bauen würde? Es würde lediglich eine Einfahrt und ein Werbetafel auf einen Gewerbebetrieb hinweisen. Will man das etwa auch nicht?
Tatsache ist, daß wir bei über 12000 Einwohnern durch diese engstirnige Politik nur noch drei Möglichkeiten zum Einkaufen haben!
Natürlich freuen sich die übrigen. Allen voran Frau W. vom Vollsortimenter in der Brandenburgischen Straße. Bleiben nur noch der rote Netto und Aldi. Achja, wir können ja auch in die benachbarten Ortschaften zum Einkaufen fahren.

Eine Schlussfolgerung aus diesen Entwicklungen: Die Schöneicher SPD unter Herr Hutfilz scheint den Ort zu einer wirtschaftsfeindlichen Schlafstadt entwickeln zu wollen.

Liebe Investoren, bei den Verantwortlichen hier im Ort ist es sehr gern gesehen, wenn Sie sich vor und während einer Investition im Ort sozial und kulturell engagieren. Spenden Sie für die grüne Wabe, besuchen Sie die KuGi und spenden Sie auch dort. Treffen Sie sich mit der SPD, der Linken und den Grünen. Uns von der FDP brauchen Sie nicht zu überzeugen. Wir glauben an die Entwicklung eines Ortes. Auch Schöneiche hat in den vergangenen Jahrzehnten sein Gesicht immer wieder verändert. So ist es gut, so wird es bleiben. Alles ist im Fluß. Überzeugen Sie lieber diejenigen, die alles belassen und den Status festschreiben wollen. Auch die Orts CDU denkt in unsere Richtung. Die anderen müssen Sie überzeugen!

Ihr ehemaliger Gemeindevertreter und
weiterhin Kreistagsabgeordneter der FDP

Lutz Kumlehn

 

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5 Gedanken zu „Lidl und die SPD

  1. einwohner_schoeneiches

    Aber wie gau hilft ein Lidl an der Dorfaue den „Bürger im Südwesten und Westen unsere Gemeinde“? Neben den rein hypothetischen weiteren Einzelhandelsangebote auf den Brachflächen der Wäschere gibt ein in der Friedrich-Ebert-Strasse bereits existierenden Einzelhandel der auf eine „Zugpferd“ an dieser Stelle hofft (und wenn man die Ladenbesitzer mal fragt mit Schrenken an einen Lidlneubau denken). Bin zwar kein dortiger Ladenbesitzer, aber das alleine scheint mir ein Grund nichts zu überstürzen. Es geht nicht darum einen Standort künstlich am leben zu halten, aber man sollte ihn vielleicht nicht begraben bevor er nicht eine Chance hatte.

    Bin kein Politiker sondern nur Einwohner, aber mir ist das alles etwas zu dramatisiert.
    Das Bsp Neuenhagen ist sicher ganz gut. Genau wie Neuenhagen hat Schöneiche und Woltersdorf ein Bevölkerungszuwachs zu verzeichenen, wohingegen Erkner und Rüdersdorf einen Rückgang zu verzeichnen haben (beides Gemeinden mit Lidl :-)). Schöneiche kann garnicht so unattraktiv sein, sonst gäbe es nicht stetigen Zuzug. Die Attraktivität einer Gemeinde für ihre Bürger und potentielle Zuzügler hängt nicht ausschließlich von der Anzahl der Tankstellen oder Discounter ab, oder dem vorhanden sein von Schandflecken (das ist meißt subjektiv). Erhohlungswert, Lebensqualität, Ruhe, … alles Spielt eine Rolle.

    Sie haben sicher völlig Recht, das man über alternative Einzehandelskonzepte diskutieren sollte. Auch um für Unternehmen und Einzelhandel attraktiv zu sein sollte man nicht einfach versuchen ein „Erfolgsmodell“ des Nachbarn zu kopieren. Jede Gemeinde sollte ihre eigene Strategie entwickeln und da hilft oft es etwas anders als die Nachbarn zu tun. Manche Gemeinden haben überdurchschnittliches Gastronomisches Angebot, andere vermehrt Industrie, andere sind Wohngemeinden. Manches schließt sich aus, anderes geht gut zusammen.

    Vermute das gerade viele Kinder in Schöneiche ziemlich zufrieden sind.

  2. Schöneicher-nicht-Lidl-Gegner

    Ausgerechnet die FDP-CDU Fraktion schreiben sich ansonsten auf die Fahne eine dezentrale Versorgung für Schöneiche anzustreben. Lidl an der Dorfstraß, gerade mal 500 Meter von EDEKA wertet den Standord Friedrich-Eberst deutlich ab und reduziert die Chancen auf einen Nachmieter. Man fragt sich also warum eine Politik die auf eine völlig zentrale Versorgunsstruktur abziehlt mit der Entwicklung der einzelnen Stadtteile Schöneiches zusammen passen soll? Der Kreistagsabgeordneter der FDP scheint also weiterhin alle gebiete Schöneiches versorgungstechnisch trocken legen zu wollen. Auch ein polemisches unterstellen man sein Lidl Gegner hilft in einer sachlichen Diskussion nicht. Niemand hat Lidl zum Auszug gezwungen. Auch war es nicht notwendig für einen Discounterbetreiber zu spenden um eine Konzession zu erlangen – alles Polemik. Aber eine m.E. berechtige Frage ist, warum ein guter Standort mit ausreichenden Parkmöglichkeiten zum Leerstand verdonnert werden soll nur um einen weiteren zu bauen, an einer suboptimalen Stelle (zu mindest für den südlichen Teil Schöneiches, der dann für ältere Personen keine einfach zu erreichende Einkaufsmöglichkeiten mehr hätte).

    • lk

      Diese Internetseite scheinen einige abonniert zu haben. Kurz nach Veröffentlichung des Artikel schon ein Kommentar. Ich fühle mich geehrt.
      Aber im Ernst. Die FDP Schöneiche setzt sich auch weiterhin für eine dezentrale Versorgung ein. Wer hier lebt, dem ist es unweigerlich aufgefallen: In den Ortsteilen Fichtenau, Schöneiche, Grätzwalde gibt es gar keine Versorgung mehr. Auch die älteren Mitbürger müssen teils anstrengende Wege in Kauf nehmen. Das ist und bleibt schlecht! Ob Lidl nun 1000 m weiter südlich an der Friedrichshagener Straße oder oben im Dorf beim Straßenbahndepot sitzt, ist den Bürgern in Grätzwalde und Fichtenau einerlei. Davon wird dort die Versorgung nicht besser. Bisher haben sich die Discounter selbst die vielversprechensten Standorte im Ort aussuchen dürfen oder müssen. Warum macht sich niemand der gewählten Vertreter mal die Mühe und bringt ein Versorgungs- und Ansiedlungskonzept zur Diskussion? Warum mußte für viel Geld an der Jägerstraße eine weitere Grünfläche entstehen? Warum wurde diese oder eine andere Fläche nicht für Gewerbe zur Nahversorgung beplant?
      Es ist doch offenkundigt, wie sich das Bild der Lebensmittelgeschäfte verändert: Es gibt Vollsortimenter wie EDEKA oder Discounter mit geringerem Sortiment wie Lidl, Aldi, Netto und Co. Überall entstehen diese Märkte und verdrängen die früher üblichen kleinen Lebensmittelgeschäfte (auch Tante Emma Läden genannt). Diese rechnen sich nicht mehr. Siehe den früheren Bioladen in Fichtenau! Wo bitte ausßer bei EDEKA kann man in Schöneiche noch an der Fleischtheke einkaufen? Warum ist hier kein Fleischer mehr?
      Es ist einfach, zu einer Entwicklung NEIN zu sagen wie es z.Bsp. Herr Hutfilz tut. Ist es nicht besser, sich mit den vorhandenen Betreibern (z.Bsp. Lidl) an einen Tisch zu setzen und ein richtiges Konzept zu erarbeiten?! Das kann man erwarten von Gemeindevertretern und vom Bürgermeister.

      Nochmal zum Kommentar vom Schöneicher-nicht-Lidl-Gegner:
      Was heißt hier Abwertung des Standortes Friedrich-Ebert-Straße?
      Wer sagt eigentlich, daß es dort überhaupt die Möglichkeit auf eine erneute Vermietung gibt? Die Fläche ist einfach zu klein für einen Discounter für Lebensmittel! Wer denkt, Lidl ist nur dort rausgegangen um Druck für die Genehmigung an der Dorfstraße aufzubauen, der irrt. Das war mit Sicherheit eine betriebswirtschaftliche Entscheidung. Zu kleine Flächen lohnen sich nicht. Siehe ALDI! Auch wollen die Discounter aus Mietverträgen heraus und in Eigentum investieren. Das ist fast überall so! Zu Beginn der 90er Jahre gab es eine Menge Immobilienentwickler mit guten Kontakten zu Discountern. Es wurden Immobilienprojekte entwickelt und den Betreibern zur Miete angeboten. Für diese war es damals einfacher einen fertigen Markt anzumieten und dort sofort einziehen zu können. Das ersparte langwierige Standortsuchen und den Ärger mit ungeklärten Eigentumsverhältnissen. Heute denken die Entscheider dort anders. Die Ortsentwicklung ist vielerorts fast abgeschlossen. Man will aus (teilweise) Knebelmietverträgen heraus und investieren. In Zeiten von Basel II und bald III ist Eigentum besser als Miete.

      Warum gibt es in Schöneiche eigentlich keine Tankstelle sondern nur die in Richtung Autobahn? Warum haben wir immer noch keinen Wochenmarkt? Wann kommt der Fleischer, wann der Festplatz? Und wo bitte ist die weiterführende Schule?

      Werte Kolleginnen und Kollegen in den Fachausschüssen: Gibt es jemanden unter Ihnen/Euch, der die Gesamtplanung des Ortes anstößt und weiterbefördert?
      Aber bitte nicht ständig NEIN zu allem sagen. Sucht nach dem Machbaren und nicht nach dem wie etwas verhindert werden kann!

      Lutz Kumlehn

      • Schöneicher-nicht-Lidl-Gegner

        Ich würde mir jetzt nicht zutrauen vorherzusagen ob in der Friedrich dort überhaupt die Möglichkeit auf eine erneute Vermietung gibt? Laut Gerüchten scheint es ja Anfragen zu geben. Da wird man wohl ewtas Geduld haben müssen.

        Ich zweifle allerdings weiterhin daran, dass eine Forderung nach mehr Tante-Emma-Läden und Fleischern durch einen Lidl an der Dorfstrasse geholfen wäre. Das Gegenteil ist eher zu vermuten. Wir wären nicht die erste Stadt mit einer geballten Menge Discountern auf der „grünen Wiese“ und ansonst verödeten Stadtteilen wie Fichtenau.

        Tatsächlich lassen sich in der Ortsentwicklung nur Rahmenbedinungen schaffen. Ob also eine 2. Tankstelle und wieviele Discounter kommen wird der Markt entscheiden müssen. Wir sind ja keine Planwirtschaft.

        Wieviele Discounterstandorte eine Stadt anbieten sollte scheint schwer zu bewerten. Persönlich habe ich nichts gegen Lidl, es muss aber auch nicht ausschließlich Lidl sein. Wenn man sich an dem NEIN zur Dorfstrasse stört kann man dass sehr einfach zu einem JA für die Friedrich-Eberst-STrasse uminterpretieren. Für jemanden in Fichtenau mag es ein geringer Wegunterschied sein. Für alle zwischen Waldstrasse und Bunzelweg ist der alte STandort deutlich näher.

        Schlussendlich halte ich Panik für unangebracht.Wenn die Friedrich-Ebert-STrasse für längere Zeit leer steht,womit gezeigt wäre das es ein unwirtschaftlicher Standort ist, dann ist es sicherlich mehr als sinnvoll über alternativ Standorte zu sprechen. Ich fürchte der Forderung ein Discounter müsse sich den Standort aussuchen könne kann eine Stadt immer nur in einem gewissen Ramen entgegen kommen. Im freien Markt gilt aber beides auch ein Standort (wie z.B. die Friedrich-Eberst-STr) sollte die möglichkeit haben den passenden Pächter zu finden, denn nur weil ein Verkaufskonzept dort nicht funktioniert (obgleich wir keine genauen Daten über die tatsächliche Rentabilität des Lidlmarkts haben) muss das nicht für alle Discounter oder Vollsortimenter gelten. Dafür bedarf es aber eben ein klein wenig Geduld.

      • Philip Zeschmann

        Sie schreiben „das wird der Markt entscheiden müssen. Wir sind ja keine Planwirtschaft“

        Ja, genau das ist hier der Kern des Themas. Der Markt hat entschieden, dass eine LIDL-Filliale am Standort Friedrich-Eberst-Str. nicht mehr betriebswirtschaftlich betrieben werden kann (dies wurde mit von LIDL bestätigt). Das gilt dann auch für deren Konkurrenz, denn der Wettbewwerb im Lebenmitteleinzelhandel ist scharf.

        Wenn das also so ist – und der vielfach fehlgeschlagene Versuch einer dauerhaft erfolglosen Vermietung der Flächen ehemals EDEKA und ehemals Plus im Ortszentrum bestätigen das – dann ist es mehr als nur blauäugig wenn nicht gar verantwortungslos für Gemeindevertreter und erst recht einen Bürgermeister gegen den Markt den Standort Friedrich-Eberst-Str (= das entsprechende Nebenzentrum) mit aller Macht erhalten zu wollen und damit die Bürger im Südwesten und Westen unsere Gemeinde was die Einkaufsmöglichkeiten betrifft auf auf Dauer auszutrocknen!

        Gefragt ist hier wirklich ein Überdenken des Einzelhandelskonzeptes mit dem Ortszentrum und den zwei Nebenzentren. Wenn eines davon unter den heutigen Marktbedingungen nicht mehr funktioniert, sollte man schon aus Verantwortung für die Bürger ein neues Nebenzentrum dort entwickeln wo es sich verkehrstechnisch anbietet und am Markt trägt. Das wäre offenkundig der Bereich um den Kreisel und südlich davon, denn hier treffen zwei Landesstraßen mit entsprechendem Verkehrsaufkommen zusammen. Wohnen ist im dort ohnehin ausgewiesen und vorhanendne Mischgebiet sicher kein Vergnügen mehr. Also lasst uns doch Schöneiche weiter entwickeln und hier die Weichen für die Entwicklung eines dauerhaft tragfähigen Nebenzentrums stellen. Niemand kann auf Dauer gegen den Markt agieren – auch nicht die Gemeinde Schöneiche! Vgl. hierzu auch meinen Artikel „Schöneiche steht am Scheideweg /vor Grundsatzentscheidung“ unter https://www.schoeneiche-online.de/?p=4050#more-4050

        Es gibt derzeit gute Chancen, dass dort neben LIDL auch weitere Einzelhandelsangebote auf den Brachflächen der ehelmaligen Wäscherei Dörr (noch ein „Schandfleck“!?)entwickelt werden können, wenn es die Gemeinde nur zulässt! So könnte man nicht nur unseren Ort voran bringen sondern auch noch Geld sparen/einnehmen, indem die Gemeinde, die ihr dort gehörenden Flächen verkaufen und nicht für die anstehenden Abrissarbeiten aufkommen müsste!)

        Also muss mit einer Entscheidung für die Kompromissvariante B3 in der am 27.2. in der Gemeindevertretung zu beschließenden Beschlussvorlage 473/2013 zu diesem Thema ein verantwortungsvolle Weg in eine Zukunft mit Entwicklung eröffnet werden!
        Wie anders wollen wir den Bürgern erklären, dass es immer weniger Einkaufsmöglichkeiten im Ort gibt? Und wie wollen wir in der Zukunft unseren Kindern erklären, warum denn nur Schöneiche sich nicht weiter entwickelt hat und sich beispielsweise Neuenhagen stetig expandiert und weiter entwickelt?

        Dr. Philip Zeschmann
        _________________________________________
        Ihr partei- und fraktionsunabhängiges Mitglied in der Gemeindevertretung und im Kreistages Oder-Spree

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