Parkplatzchaos vor den Schöneicher Schulen

Ordnungsamt belegt Eltern gleich am ersten Schultag mit Bußgeldern

Jeden Morgen bringen mehrere hundert Eltern in Schöneiche ihre Kinder zur Schule. Die meisten von ihnen nutzen dafür das Auto. Sei es, weil sie im Anschluss direkt zur Arbeit fahren, weil sie noch ein Kind in die Kita bringen müssen oder weil sie in Fichtenau wohnen, das Kind aber auf Wunsch der Gemeinde die Storchenschule am anderen Ende des Ortes besuchen muss. Jeden Morgen treffen diese Eltern praktisch gleichzeitig zwischen 7.40 und 7.50 Uhr vor den beiden Grundschulen ein. Parkplätze gibt es kaum, was ganz besonders nach der Neugestaltung der Dorfaue um die Storchenschule herum sehr verwundert.

Die Gemeinde nutzt diesen selbst verursachten und wissentlich in Kauf genommenen Missstand, um ihre Finanzen auf Kosten der Eltern aufzubessern. Ist das die vielbeschworene Kinderfreundlichkeit in unserer Gemeinde?

Gleich am ersten Schultag, als noch mehr Eltern als sonst mit dem Auto zur Schule fahren mussten, weil die Erstklässler neben ihren Schultaschen auch Sportbeutel, Kunstbeutel und Wechselsachen für den Hort brauchten, warteten das Ordnungsamt und die Polizei vor der Storchenschule. Die Eltern, die keinen Parkplatz fanden, aber ihr Kind pünktlich abgeben mussten, wurden als freundliche Begrüßung zum Schuljahresbeginn gleich mit einem entsprechenden Bußgeld verwarnt. Also die gleiche bürgerfreundliche Praxis wie in den letzten Jahren bei Punktspielen in der 2. Bundesliga der TSGL-Volleyballer.

Am dritten Schultag standen dann die beiden Kolleginnen vom Ordnungsamt gemeinsam mit der Polizei vor der Bürgelschule – wo sie sogar noch zwei der raren Parkplätze durch ihre eigenen Fahrzeuge blockierten. Sollten diese personellen Kapazitäten nicht lieber genutzt werden, um öfter vor den Schulen und Kitas der Gemeinde zu blitzen? Das würde tatsächlich der Sicherheit der Kinder dienen und nicht nur dem knappen Haushalt.

An der Bürgelschule findet man wenigstens etwas weiter entfernt noch einen Parkplatz und kann dann zur Schule laufen, wenn man nicht noch ein Baby oder Kleinkind dabei und die entsprechende Zeit hat. In unmittelbarer Nähe der Storchenschule gibt es dagegen praktisch keine Alternativen, weshalb hier auch – zur freundlichen Begrüßung der Eltern und Kinder zum Schuljahresbeginn – gleich die Polizei mit vor Ort war.

Besonders interessant wird es im Winter, wenn auch die Eltern, die bisher laufen oder Radfahren das Auto nutzen. Da kann sich das Ordnungsamt dann warm anziehen und bis zur Sehnenscheidentzündung „Knöllchen“ ausstellen.

Sollen die Eltern die durch Bußgelde entstehenden Kosten künftig einfach als „Schulsteuer“ betrachten, mit dem die Hortcontainer an der Storchenschule finanziert werden sollen? Oder sollte sich die Gemeinde vielleicht lieber einmal Gedanken machen, wie man das Parkplatzproblem lösen könnte, nachdem man dieses Thema bei der Neugestaltung der Dorfaue trotz Hinweisen eines Gemeindevertreters bewußt ignoriert hat?

Die Unabhängigen Bürger Schöneiche

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