Herr Fischer und sein schwieriges Verhältnis zur Wahrheit

Ein offener Brief an Herrn Fischer

Es ist wirklich sehr traurig, dass Sie aus Ihrer Verbitterung heraus bei den Grünen in Schöneiche rausgeflogen zu sein und nun auch noch alle Sitze in den Fachausschüssen des Kreistages zu verlieren – wie bei Ihnen üblich – hasserfüllt mit Verleumdungen um sich werfen. Hätten Sie wenigstens ein ganz kleines Bisschen recherchiert, wüssten Sie, das Herr Selenz und Herr Schubel schon vor einiger Zeit – als Reaktion auf den Rechtsruck der AfD auf deren letztem Bundesparteitag – ihren Austritt aus dieser Partei erklärt hatten, was auch im Oderlandspiegel veröffentlicht wurde. Dass die Kreisverwaltung in der Pflege ihrer Internetseiten etwas behäbig oder vielleicht auch nachlässig war, ist sehr bedauerlich. Bei meinem Aufruf der entsprechenden Seite:
https://web.landkreis-oder-spree.de/somacos/sessionnet/bi/kp0041.php
gerade eben finden sich dort die realen Fakten und nicht ihre Mutmaßungen. Ihre Äußerungen sind also schlichtweg unwahr.

Abseits davon habe ich in den nunmehr 12 Jahren Engagement für uns Bürger in Schöneiche und gut 7 Jahren im Kreis Oder Spree gute Erfahrungen damit gemacht, die einzelnen Menschen anzuschauen, mit ihnen zu sprechen und mir ein Bild von jedem Einzelnen zu machen – egal welcher Partei er oder sie angehört. Kommunalpolitik ist eben nicht Parteipolitik und sollte es auch tunlichst nicht sein, denn hier geht es immer um die beste Lösung für uns Bürger. Um diese zu erreichen und vielleicht ja sogar auch in die Umsetzung zu bringen, muss man immer wieder mit den jeweils ansprechbaren und vernünftigen Menschen aus allen Fraktionen sprechen. Das galt für uns im Kreistag Oder-Spree auch für die in der Kommunalpolitik völlig neuen engagierten Bürger Selenz und Schubel. Da wir nach einer längeren Kennenlernphase und inhaltlichem Austausch den Eindruck gewonnen haben, dass die beiden Kollegen sich ebenso wie wir von den Brandenburger Vereinigten Bürgerbewegungen ausschließlich von dem Gedanken leiten lassen die vorhandenen und neu aufkommenden Probleme für und mit den Bürgern vor Ort zu lösen – was die bisherigen Parteien leider nicht mehr wirklich tun – und sich deshalb engagiert haben, bestand nun nach dem Austritt aus der AfD die Möglichkeit gemeinsam in diesem Sinne endlich auch wirklich für unsere Bürger aktiver werden zu können – eben als Fraktion mit den von Ihnen ja bereits geschilderten Möglichkeiten sowie der nun endlich auch gegebenen Mitarbeitsmöglichkeit in den Fachausschüssen des Kreistages.

Darüber hinaus frage ich mich als einer der Mitbegründer des Schöneicher Bündnis für Demokratie und Toleranz und hier auch jahrelang in der Steuerungsgruppe aktiv, wo sie waren, als es darum ging unser demokratisches Gemeinwesen gegen die Zersetzungen von rechts außen zu verteidigen?

Dr. Philip Zeschmann
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Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen / Freie Wähler – Kreissprecher Oder-Spree
Vorsitzender der Unabhängigen Bürger Schöneiche e.V. als Mitglied von BVB/Freie Wähler

Philip Zeschmann
Dr. Philip Zeschmann ist Gemeindevertreter und Vorsitzender der Unabhängigen Bürger Schöneiche e.V.. Außerdem ist er Vorsitzender der Fraktion BVB/Freie Wähler im Kreistag Oder-Spree.

3 Gedanken zu „Herr Fischer und sein schwieriges Verhältnis zur Wahrheit

  1. Fabian Zielke

    Sehr geehrter Herr Zeschmann,
    Auch wenn ich Sie als Gemeindevertreter schätze, können Sie es drehen und wenden wie Sie wollen, aber eine Fraktion mit ehemaligen AfD-Mitgliedern aufzumachen ist einfach keine gute Idee und wirft auch kein gutes Licht auf Sie. Die AfD war auch schon vor Frauke Petry ein populistischer Haufen von Heuchlern. Sich auf Leute einzulassen, die mit Rechtspopulismus und Ausländerfeindlichkeit ihre Mandate gewonnen haben, ist einfach moralisch sehr fragwürdig. Auch wenn Sie Parteizugehörigkeiten generell nicht ernst nehmen, sollten Sie zumindest über die Konsequenzen dieser Fraktionsbildung nachdenken. Ich möchte mit Ihnen auch gar nicht darüber diskutieren, denn für mich und auch für viele andere Bürger ist die AfD einfach ein absolutes No-Go. Ansonsten will ich mich auch nicht weiter in die Fischer-Zeschmann-Fehde einmischen.

    • Philip Zeschmann

      Lieber Herr Zielke,

      wenn man seine Informationen lediglich aus der medialen Berichterstattung zur AfD Brandenburg zieht, kann ich Ihre Haltung und daraus hervorgehenden Vorwürfe und Verurteilungen nachvollziehen. Drehte sich diese doch im Wesentlichen um Herrn Gauland persönlich oder bestenfalls um den Landesvorstand und die Landtagsfraktion dieser Partei (aber die beiden letzteren kamen schon kaum vor). Aber die Brandenburger Vereinigten Bürgerbewegungen / Freien Wählern haben eben gerade nicht eine Fraktion mit Herrn Gauland persönlich und auch nicht mit ehemaligen Mitgliedern des Landesvorstands oder der Landtagsfraktion gebildet, sondern mit zwei unbescholtenen und engagierten Bürgern, die die AfD wohl dazu genutzt haben nicht nur ihre Enttäuschung über die vorhanden Parteien und deren – mindestens – Untätigkeit für uns Bürger zu kanalisieren, sondern die sich darüber hinaus sogar bereit erklärt haben an dieser für eine Demokratie eigentlich unhaltbaren Situation aktiv etwas zu ändern und erstmals für ein kommunales Gremium zu kandidieren. Und ob in den beiden Regionen unseres Landkreises, wo die beiden Kollegen herkommen, die Mandate wirklich durch „Rechtspopulismus und Ausländerfeindlichkeit“ wie Sie pauschal und ohne Kenntnis der Situation dort aburteilen, gewonnen wurden zweifle ich – erst Recht nach persönlicher Kenntnis der beiden Personen – massiv an. Aber möglicherweise kann man sich als Mitglied einer Partei auch nach nunmehr fast 30 Jahren Politiker- und Parteienverdrossenheit, zurückgehender Wahlbeteiligung und massiv schwindender Mitgliederzahlen der so genannten Volksparteien nicht vorstellen, dass eine solche Wahl auch ganz wesentlich davon getragen sein könnte, dass die Menschen nach glaubhaften Alternativen neben den Parteien und also konkret engagierten Menschen ohne Parteibindung suchen könnten. Deshalb muss ich bei näherer Betrachtung ihren erhobenen Zeigefinger mit moralischer Pauschalverurteilung als unbegründet von mir weisen.

      Und noch etwas: Sie werden es nicht glauben, aber die AfD ist auch für mich wie für viele andere Bürger und die Brandenburger Vereinigten Bürgerbewegungen / Freien Wählern einfach ein absolutes No-Go. Genau deshalb haben wir von den – übrigens gerade parteiunabhängigen – Brandenburger Vereinigten Bürgerbewegungen / Freien Wählern ja nicht bereits vor einem Jahr im Rahmen der Konstituierung des Kreistages Oder-Spree eine gemeinsame Fraktion mit den Kollegen gebildet, sondern war ein glaubwürdiger Austritt und vor allem entsprechende persönliche Haltung der konkreten Einzelpersonen zwingende und entscheidende Voraussetzung.

      Und da Sie hier ein Onlinmedium betreuen, würde ich mich freuen, wenn Sie sich – gutem journalistischen Brauch folgend – zukünftig vor derartigen pauschalen Verurteilungen über die angesprochenen Personen, Regionen und sonstigen Hintergründe wirklich sachkundig machen würden. Fraglich ist weiterhin, ob die Betreiber einer solchen Plattform sich überhaupt derart wertend – und das auch noch mit parteipolitisch getriebenem Hintergrund – derart öffentlich äußern sollten.

      Dr. Philip Zeschmann

  2. Thomas Fischer

    Sehr geehrter Herr Dr. Zeschmann,

    sagen Sie, verwechseln Sie da was? Sind es nicht Sie selbst, der seinerzeit aus allen Gliederungen der SPD rausgeschmissen wurde, weil Sie den Damen und Herren dort mit Ihrer Selbstherrlichkeit nicht nur auf die Nerven gingen, sondern die Parteiarbeit vergiftet hatten?

    Also, warum stricken Sie immer noch an der falschen Legende weiter, was den Ortsverband der Grünen betrifft? Den kennen Sie doch gar nicht! Daß sich dort mehr als als die Hälfte der einstigen Mitglieder mittlerweile woanders engagieren, sei hier nur zwecks Richtigstellung erwähnt und hat mit mir persönlich nichts zu tun. Hören Sie doch endlich auf, sich an mir abarbeiten zu wollen, das bringt doch nichts!

    So, und nun zum eigentlichen Thema „Zeschmann und die AfD“ zurück: Seine Grundüberzeugungen wirft man also so einfach über Bord, in dem man aus einer Partei austritt? Aus dieser AfD? Gerade die AfD in Brandenburg ist doch für ihre Ausländerfeindlichkeit und Rechtslastigkeit bekannt. Gauland sei Dank. Oder, um es kurz zu machen: Was watschelt wie eine Ente, was quakt wie eine Ente, das ist und bleibt eine Ente, auch wenn das Tierchen behauptet, es sei nun ein Papagei oder ein Nashorn. Aber gut, als nicht nur hier in Schöneiche bekannter Populist ist Ihnen natürlich jedes Mittel recht, um Ihren vermeintlichen Einfluß zu vergrößern.

    Ach, ehe ich es vergesse, was das Bürgerinformationssystem des Kreistages angeht, natürlich habe ich Screenshots abgespeichert, so daß mein Beitrag hier vom 09.09.2015 jederzeit belegbar ist.

    Also, bleiben bittschön Sie bei der Wahrheit. Mehr gibt es zum Vorgang hier nicht zu sagen.

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