Wichtige Weichenstellungen beim sozialen Wohnungsbau stehen an. Vorrang für bezahlbare Mietwohnungen?!

In Schöneiche bei Berlin herrscht Mangel an bezahlbaren Wohnungen. Dabei sollten hier auch Menschen leben können, für wohnendie ein Eigenheim unbezahlbar ist. Nötig ist der Neubau bezahlbarer Mietwohnungen. Soweit, so bekannt.

Rund 85 Prozent aller Wohngebäude in unserer Gemeinde sind Einfamilienhäuser. Nur wenig mehr als ein Drittel der Wohnungen im Ort sind Mietwohnungen. Nur rund 16 Prozent davon stehen für Menschen mit geringen Einkommen zur Verfügung.

Seit der Kommunalwahl 2014 hat sich einiges getan. Die Gemeindevertretung hat erstmals einen Fachausschuss für Wohnungswirtschaft eingerichtet. Und nachdem die rot-rote Landesregierung ein Förderprogramm für den sozialen Wohnungsbau aufgelegt hat, wird nun der Neubau von etwa 100 Wohnungen durch Gemeinde und Landkreis in Grätzwalde vorbereitet. Die Planung ist in Arbeit, die Realisierung des Kreisanteils aber noch nicht gesichert. Es soll also bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Das ist gut.

Gleichzeitig will der scheidende Bürgermeister Heinrich Jüttner (parteilos) allerdings vorhandene Kommunalwohnungen verkaufen, statt sie zu sanieren. Zudem geht eine erhebliche Anzahl an Sozialwohnungen in der nächsten Jahren verloren, weil die Mietpreisbindung für in den 1990er Jahren von privaten Investoren mit öffentlicher Förderung erbauten Wohnungen ausläuft. Dieser Wegfall muss ausgeglichen werden, um den Bestand an sozial gebundenen Wohnungen zahlenmäßig bei rund 300 zu halten.

Dass die Gemeinde mehrere Grundstücke, die für den Wohnunsgbau geeignet sind, meistbietend an private Investoren verkauft, ist vor diesem Hintergrund falsch. So geschehen jedoch mit dem ehem. Schulgebäude in der Käthe-Kollwitz-Straße. So geplant in der Dorfstraße mit der ehem. Wäscherei. Ein Verkauf an soziale Wohnprojekte oder ein Hinwirken auf den Bau von günstigen Mietwohnungen durch private Investoren wurde hier bewusst verhindert.

Der Antrag, mit der Firma B.R.B. über einen Anteil an günstigeren Wohnungen in den noch geplanten Gebäuden im Ortszentrum zu verhandeln, wurde gar mit den Worten, man wolle es dort ja „ein bisschen schön haben“ und Sozialwohnungen seien dort deshalb unerwünscht, abgelehnt. Diese selbstgerechte Politik wird bisher breit von CDU, Bürgerbündnis, FDP, Neuem Forum und auch der SPD mitgetragen.

Nötig ist jedoch ein Vorrang für den sozialen Wohnungsbau, denn wir brauchen in den nächsten Jahren deutlich mehr bezahlbaren Wohnraum. Kommunalwohnungen dürfen deshalb nicht verkauft, sondern sollten saniert werden. Geeignete Grundstücke dürfen nicht oder nur mit entsprechenden Auflagen veräußert werden. Soziale Wohnprojekte muss die Gemeinde fördern, nicht verhindern. Private Investoren sollten dazu motiviert werden, anteilig sozial gebundene Wohnungen zu bauen. Dafür setzt sich DIE LINKE ein.

Die Linke
Die Linke hat in Schöneiche rund 60 Mitglieder und parteilose Unterstützerinnen und Unterstützer. In der Gemeindevertretung sind wir derzeit mit 17,5 Prozent der Stimmen bzw. einer Fraktion aus 4 Mitgliedern vertreten.

4 Gedanken zu „Wichtige Weichenstellungen beim sozialen Wohnungsbau stehen an. Vorrang für bezahlbare Mietwohnungen?!

  1. Lutz Kumlehn, Vorsitzender der Fraktion CDU/BBS/FDP, mit 7 Mitglieder größte Fraktion in der Gemeindevertretung

    Seit langer Zeit schon leben Menschen in Schöneiche, die sich KEIN Eigenheim leisten können. Allerdings überwiegt – geschuldet der Entwicklung des Ortes in den letzten mehreren hundert Jahren – der Anteil an Eigenheimen. Mietwohnungsbau geht immer einher mit Geschosswohnungsbau. Um den Charakter des Ortes als Waldgartengemeinde zu erhalten, ist mit Geschosswohnungsbau sehr behutsam umzugehen. Meines Erachtens ist das Maß an Geschosswohnungsbau durch die neuen Projekte im Stegeweg und hinter dem ALDI-Markt schon erschöpft. Mehr geht in den nächsten Jahren nicht. Ich erinnere daran, dass es mein Vorschlag war, über den Gewerbebauten an der Dorfstraße (B.R.B) ein Geschoss Wohnungen zusätzlich im B-Plan eingearbeitet wurde. Dieser Vorschlag erfuhr große Zustimmung bei der Abstimmung über den B-Plan. Auch der Investor unterstütztes diesen Vorschlag.
    Meines Erachtens sollte sich dies künftig bei allen Gewerbebauten durchsetzen. Schaue ich mir den Flachbau des ALDI`s an, hätte ich mir dort auch noch ein oder zwei Wohngeschosse darüber vorstellen können. Natürlich mit einem angepassten Umfeld des Marktes, so dass man sich in den Wohnungen auch hätte wohl fühlen können.

    Wenn ich den Artikel so lese, dann erhält man den Eindruck, dass die LINKE nur noch sozialen Wohnungbau in Schöneiche möchte.
    Es entstehen doch 100 Sozialwohnungen. Auch im Stegeweg werden „günstige“ Wohnungen mit 6,50 EUR/m2 entstehen. Das hat der Bauherr mitgeteilt.
    Damit könnte sich doch auch die LINKE vorerst zufrieden geben.

  2. Max Mueller

    Wir wissen doch beide, dass das Thema „sozialer Wohnungsbau“ nur ein Vehikel ist, um unsere neuen „Mitbürger“ aus dem aussereuropäischem Ausland hier unterzubringen. Bevorzugt werden dass dann Männer sein.
    Dann bekommen wir hier Belegungsquoten inkl. Familiennachzug und in 10 – 20 Jahren haben wir Verhältnisse wie z.B. in Hameln (http://www.bild.de/regional/hannover/hameln/14-polizisten-nach-ausschreitungen-in-krankenhaus-in-hameln-verletzt-39348134.bild.html)

    Da die heutige Politik, so wie Sie ja auch, mit dem moralischem Imperativ argumentiert, werden solche Spätfolgen ignoriert und ausgeblendet.

    Abgesehen davon, möchte ich auch gerne einen teuren Mercedes fahren, ich bitte Sie mir diesen zu kaufen, alles andere wäre niveaulos und verletzend.

    VG

  3. K M

    Sehr geehrter Herr Mueller,

    Auch in Schöneiche gibt es Menschen die trotz Arbeit einfach nicht 900 Euro für 2,5 Zimmer bezahlen können.
    Und Grundstücke sind hier fast so teuer wie das Haus .

    Desweiteren gibt es in Schöneiche genug Gebäude mit 3 Stockwerken.

    Ihr Kommentar ist einfach nur niveulos und verletzend.

    GHETTOBILDUNG hat mir besonders gut gefallen.
    Einfach mal Google die Frage stellen wie ein Ghetto aussieht.

    LG

  4. Max Mueller

    Warum sollen in Schöneiche Leute wohnen, die sich die Miete oder den Kaufpreis nicht leisten können?
    Verstehe ich nicht!

    Ich bin gegen Gettobildung und gegen Verschandelung des Ortsbildes durch 3 bis 4 Stöckige Gebäude.

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