Einwohnerbeteiligung

(Satire/Kater)

Am 26. 4. war nun die Sondersitzung zur Einwohnerbeteiligung zu Grundschulstandorten. Zweie haben wir ja. Die reichen aber bei den jetzigen mengenmäßig wachsenden 13.322 Einwohnern bald nicht mehr. Räumlich und personalmäßig. Und administrativ, behördlich, verwaltungsmäßig dauert das ja dann auch bis so ein Haus steht, siehe Weiterführende Schule! Also Stufe zwei: Einwohnerbeteiligung.
Aber noch mal eine Stufe zurück. Ein Einwohner regte sich über den Standort Leipziger Straße auf. Er hatte zwar keine Ahnung, wo sein Kind zur Schule geht. Aber man solle doch auch man an die Leute denken, die dort wohnen! Als Anwohner bin ich grundsätzlich dafür dagegen zu sein!
Das erinnert mich an meinen Urgroßvater Niko und Fichtenau um 1900. Da gab es eine Druckschrift mit warnenden Ratschlägen zur Besiedlung der „Kolonie“. Man solle sich bei der Grundstückswahl was aussuchen, wo es schon Ansiedler gibt, nicht auf herrlich leere grüne Flächen setzen… Otto Schröder war 10 Jahre später mit seiner künftigen Waldvilllen-Kolonie Schöneiche brutaler: „Herrliche Auswahl idyllisch liegender Waldparzellen noch aus erster Hand!“ Ist das nicht wahnsinnig aktuell? Allerdings mit der ersten Hand ist das dieser Tage auch etwas anders.
Aber nun zur Einwohnerbeteiligungs-Satzung. So was ist heutzutage gesetzlich festgelegt. Vor einem Planungsverfahren – miau – ist die Öffentlichkeit zu beteiligen. Hiermit erstmal eingeleitet. Waren nicht besonders viel Neugierige zum Anbaden da. Die Gemeindevertretung sollte vier mögliche von der Verwaltung untersuchte Standorte bestätigen. Krummenseestraße, Am Weidensee, Babickstraße, Leipziger Straße.
Die Krummenseestraße ist vom Besitzer zur Aufforstung vorgesehen, Am Weidensee würde nur mit Erbbaurecht funktionieren oder halt Flächentausch. Babickstraße hat eine Ablehnung der Forstbehörde wegen Naturschutzes bekommen. Leipziger Straße haut mit dem Einzugsgebiet der Grundschule 2 nicht hin. Und die Kosten für so eine Schule (je Standort) sind alle um die 20 Mio herum plus Grundstückserwerb.
Die Linke wollte die Einwohner satzungsmäßig anders beteiligen – abgelehnt.
Die CDU/FDP wollte den Standort Leipziger Straße streichen. Von wegen B-Plan Weiterführende Schule (Wittstock-/ Woltersdorfer Str.) und überhaupt – angenommen.
Der Bürgerbündnis Mensch meinte, man möge das doch jetzt ohne Leipziger einfach beschließen. Steht doch eh alles in der Vorlage: Die vertieften Standortuntersuchungen der Verwaltung, deren Vor- und Nachteile – die im Oktober vorigen Jahres beschlossen wurden – werden bestätigt und zur Einwohnerbeteiligung bestimmt. Aus die Maus!
Miaumiau, als ob die Schöneicher Preußen so schnell schießen würden!! Gebt das doch erstmal in die Fachausschüsse, so ein Linkes Argument! Der Bürgermeister hebt drängende Zeit hervor, Ende Mai muss der Beschluss her. Und vorher eben noch Demokratie in Form von Einwohnerbeteiligung!

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Redaktion Schöneiche Online