Gemeindevertretungssitzungszeitenstress

(Satire/Kater)

Also es waren ja von der letzten Sitzung noch neun Tagesordnungspunkte übrig geblieben. Und
zunächst wurde aktuell aus dem Einzig Wahren der Einzig wahre Rechte. Landtagswechsel von den
Freien Wählern zur AFD.

Die aktuellere Tagesordnung eine Woche später. Also der 7. und der 14. November. Somit diverse
Kater-Kurzfassungen.

Hort und Kita Stegeweg, Baugenehmigung ist da, beschlossen wurde erst einmal eine
tarifgebundene Freie Trägerschaft. Zeit ist ja noch.

Wie kommen nicht so flotte Bewohner der Kalkbergerstraße „fußläufig“ über Straßenbahngleise,
Landesstraße, Grünstreifen mit Versickerungsmulde zum Geh-Radweg auf der anderen Seite? Die
Verwaltung soll mal erkunden und vorschlagen.

Öffentliche Trinkbrunnen außer auf dem Markplätzchen – erst mal nicht. Der hat übrigens 16.700 €
Installation gekostet und jährliche Unterhaltung ca. 2.300 €.

Linke: „Deutschlandticket“ als Sozialticket für finanzschwache Schöneicher für 9 € im Öffentlichen
Straßenbahn Nahverkehr – erst einmal auch nicht.

Grundsteuerreform von UBS eingereicht, „den Leuten die Angst nehmen wegen Überbelastung“.
Mein Kater-Gedächtnis sagt mir, dass da schon zwei Beschlüsse verabschiedet wurden. Selbst die
Kämmerin hat öffentlich festgelegt, dass es keine „signifikanten Änderungen“ geben wird. Diese
neue Beschlussvorlage wurde als ungelegtes Ei abgelehnt.

Die RathausNachrichten als Werbekanäle der Parteien zu erweitern, wurde – wenn auch knapp –
erneut abgelehnt. Jede Partei oder Fraktion kann ja selber!

Aufwertung der Chill-Hütten. Tschillen bedeutet jungendsprachlich beruhigen, abhängen. Relaxen,
sagte man früher. Da soll sich was Aufwertendes tun. Ein Hinweis: Das Bauwerk am Kleinen
Spreewaldpark gehört dem Kleinen Spreewaldpark!

Und nun die zweite Sitzung, TOP 17-33. Zunächst die Fortsetzung der UBS Spaltung: Man trennt
sich auch namentlich von dem Einzig wahren Unabhängigen Bürger Schöneiches und bildet eine
neue Fraktion: „ZUSAMMEN für Schöneiche“ – ZfS.

Digitale Verwaltungsdienstleistungen. Man ist dem „Zweckverband digitales Brandenburg“
beigetreten. Wenn Digitales verfügbar ist, wird man „Portallösungen“ auf der Homepage der
Gemeinde zu erfahren kriegen. Digitale Kita-Anmeldung. Es handelt sich immerhin jährlich um
ungefähr 120 Platzvergaben. Erst einmal soll die Verwaltung das analysieren und dann wird
geschaut, was dabei rausgekommen ist. Vielleicht freut sich auch die Künstliche Intelligenz!

Bürgerhaushalt. Die ersten drei Spitzenpositionen: öffentliche Toilette Goethepark, neue zweite
Brücke Schlosspark, Bäume nachpflanzen. Große Diskussion um Öko-Toilette Goethepark. Was ist
Öko und soll sich die Süße Sünde irgendwie beteiligen? Nächstes Jahr gibt es jedenfalls eine MietÖko-
Toilette. Und die im Haushalt bereits eingestellten 25T € reichen allerdings höchstens für das
Planen der Siegerpositionen. Also das Ganze wird auch erst einmal der Verwaltung zugeschoben.
Zur 650-Jahrfeier 2025 gibt es schon ein Konzept und auch Finanzierungsgedanken. Diskussion,
wer das Ganze macht: Also Gedanken mache sich schon ganz Schöneiche. Wird das ein, bzw. unser
hiesiger Veranstaltungsmanager leiten oder wird wer dafür ein Jahr für Vorbereitung und
Durchführung eingestellt? Wohl letzteres.

Radwegverbindung um die B1 herum: Der Bürgermeister soll die Bürgermeister von Hoppegarten
und Fredersdorf-Vogelsdorf erst einmal damit schocken.

Und eine letzte Info: Für das Erbbaurecht Schöneicher Straße 65 hat sich keiner interessiert. Aber
zwei Ärzte würden das evt. kaufen wollen. Und für Arztpraxen gäbe es doch Dringlichkeit! In
anderen Gemeinden sicher auch; somit es dringlichst versuchen!
So. Mehr Platz ist nun wirklich nicht!

Ihre Miau-Journaille

Quelle: Schöneiche Konkret 12/23

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RSO
Redaktion Schöneiche Online

5 Gedanken zu „Gemeindevertretungssitzungszeitenstress

  1. Wilfried Wrase

    Es ist an der Zeit das Kriterium endlich exakt zu definieren:

    Alle Vorschläge für den Bürgerhaushalt sind darauf zu prüfen, ob sie mit den zur Verfügung stehenden 25.000 € umzusetzen sind.

    Die Beleuchtung des Radweges Neuenhagener Chaussee zur B1 kostete nach dem siegreichen „Vorschlag“ unserer Gemeinde einen sechsstelligen Betrag.

    Das ist für einen limitierten Bürgerhaushalt auch zukünftig der völlig falsche Ansatz!

    Alle Vorschläge sind von der Gemeindeverwaltung vor der Abstimmung auf die Folgekosten hin genau zu prüfen und dann eben auch auszuschließen.

    Wenn beim Klo im Goethepark der Zuschuss und Unterhalt ein Mehrfaches erfordern.
    Dann ein klares NEIN vor der Abstimmung.

    P.S.:
    Die „Süße Sünde“ zieht das Publikum an, an derem Objekt eine Toilette (kostenbeteiligend für den Nutznießer) anzubauen, verstöße garantiert nicht gegen den Denkmalschutz…

    • Günter-Paul Kutschan

      … wobei der Denkmalschutz auch nicht mehr als unantastbar angesehen werden sollte. Ja, Ihr Gedanke sollte auf den Prüfstein, wie man so sagt. Liegen am Verkaufshäuschen evtl. schon Trink- und Abwasser? Egal ob ja, nein oder teilweise – ich denke das wäre ein Kostenvariantenvergleich wert.

  2. Günter-Paul Kutschan

    Vielen Dank für die Info, lieber Kater!

    „Öffentliche Trinkbrunnen … Der (am Marktplätzchen) hat übrigens 16.700 € Installation gekostet und jährliche Unterhaltung ca. 2.300 €.“
    Wo sind wir nur hingekommen? Ich dachte, je höher die Qualität (Edelstahl und so …), desto geringer die Unterhaltung. Das müsste man einem erstmal erklären.

    Miettoilette für 25 TEUR ! Ja, und Mietzeit für wieviele Jahre? Möglicherweise nur für ein Jahr, so dass man sich gar nicht traut es hinzuschreiben?

    Wahrscheinlich bin ich als alter weißer Mann schon aus der Zeit gefallen …

    • Kater

      Lieber Herr Kutschan, der ganze Bürgerhaushalt bekommt immer 25 T€ im Jahr. Und damit kann man höchsten die Toilette und die Schloßparkbrücke planen. Es ist ein wenig knapp formuliert. Was uns die Miet-Toilette im nächsten Jahr kostet, das muss sicher erst erkundet werden.

  3. Anna Kruse

    Also diese Katerkommentare zur Gemeindevertretung sind wirklich eine gute Information zum Geschehen und vergnüglich zu lesen. Danke mal an dieser Stelle!

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